Cyberangriffe: Jährlich rund 100 Milliarden Euro Schaden
November 11, 2019 10:12 amBitkom-Studie: Verdopplung der Schäden bei Cyberangriffen
Eine branchenübergreifende Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt die Schäden, die die Wirtschaft durch Cyberangriffe erleiden muss. Während es 2016/17 noch etwa 55 Milliarden Euro pro Jahr waren, haben sich die finanziellen Schäden für Unternehmen in den letzten zwei Jahren verdoppelt.
Wir fassen Ihnen die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen und geben Ihnen Tipps zum Schutz Ihres Unternehmens.
Wie ist die Lage?
Für seine Studie befragte Bitkom etwas mehr als 1000 Geschäftsführer und Sicherheitsverantwortliche deutscher Unternehmen. Um ein möglichst breites Spektrum abzudecken, wurden die Unternehmen zufällig und branchenübergreifend ausgewählt.
Bei der Befragung gaben 75 Prozent der Unternehmen an, in den vergangen beiden Jahren von Angriffen betroffen gewesen zu sein. Weitere 13 Prozent vermuteten zumindest, Opfer von Cyberangriffen geworden zu sein. Zum Vergleich: In den Jahren 2016/2017 wurden nur 53 Prozent angegriffen.
Während digitale Angriffe im Jahr 2017 noch bei nur 43 Prozent der Unternehmen Schäden verursacht wurden, stieg die Zahl der Geschädigten in den vergangenen zwei Jahren auf 70 Prozent an.
Ein Grund für die steigenden Zahlen ist auch die Vermarktung von Cyberkriminalität: Der Verkauf von Malware, Botnetz-Kapaziäten und Hintertüren in Netzwerke stellt für Cyberkriminelle ein gutes Geschäft dar. Zusätzlich lassen sich viele moderne Malware-Varianten flexibel erweitern: Durch vorausgehende Spionage (wie beispielsweise bei Emotet) lässt sich für die Hacker ermitteln, welcher Angriff gegen ein Unternehmen am wirksamsten sein könnte.
Wer ist für die Cyberangriffe verantwortlich?
Rund ein Drittel (33 Prozent) der betroffenen Unternehmen gab an, dass sie von ehemaligen Mitarbeitern vorsätzlich geschädigt wurden. Frühere Mitarbeiter waren auch bei weiteren 23 Prozent der Unternehmen verantwortlich für die Angriffe. Hier vermuteten die befragten Studienteilnehmer hinter den Angriffen allerdings kein vorsätzliches Handeln.
38 Prozent nannten Einzeltäter als Angreifer, während bei 21 Prozent Spuren auf Täter aus der organisierten Kriminalität deuteten. Zwanzig Prozent der Unternehmen vermuteten hinter den Angreifern konkurrierende Unternehmen.
Ausländische Nachrichtendienste gaben 12 Prozent der Befragten als Verantwortliche an.
Aussichten für die Zukunft
Die meisten Unternehmen sehen sich in der Zukunft mit einer Verschärfung der Sicherheitslage konfrontiert: 82 Prozent sehen eine Zunahme der Cyberangriffe in den nächsten zwei Jahren.
In diesem Zusammenhang äußert Bitkom-Präsident Achim Berg:
„Staat und Behörden können Unternehmen noch besser bei der Gefahrenabwehr unterstützen, etwa durch ein umfassendes Lagebild und einen besseren Informationsaustausch. Das von der Bundesregierung geplante Cyber-Abwehrzentrum plus sollte möglichst schnell aufgebaut werden, um das vorhandene Wissen bestmöglich zu teilen und anzuwenden.“
Das stimmt auch mit den Wünschen und Vermutungen vieler befragter Unternehmen überein: 96 Prozent vertreten die Auffassung, dass der Informationsaustausch zu IT-Sicherheitsthemen zwischen Staat und Wirtschaft ausgebaut werden sollte.
Sich richtig auf Cyberangriffe vorbereiten
Um auch in Zukunft zuverlässig gegen digitale Gefahren gewappnet zu sein, ist es für Unternehmen ratsam, rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
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Ein Mitarbeiter, der richtig reagiert, kann das Schlimmste verhindern.
„Gut geschulte Mitarbeiter sind der effektivste Schutz. So lässt sich unbeabsichtigten Schäden vorbeugen, Angriffe von außen werden besser abgewehrt und sind sie doch erfolgreich, lässt sich schnell gegensteuern“ – Achim Berg, Bitkom
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Quelle:
https://www.zdnet.de/88372729/bitkom-100-milliarden-euro-schaden-pro-jahr-durch-cyberangriffe/